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Psychotherapie Ausbildung

Die Psychotherapieausbildung ist im Wandel begriffen. (siehe dazu auch den interessanten Artikel Psychotherapeut / ein steiniger Weg …). Derzeit werden Psychotherapeuten an Universitäten und staatlich anerkannten Fachschulen für Psychotherapie ausgebildet. Die Ausbildungsgrundlagen sind im Psychotherapeutengesetz festgelegt. So wird hier auch bestimmt, welche Anzahl an Ausbildungsstunden notwendig sind, um zur Approbation zugelassen zu werden. In der Regel durchlaufen Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) als auch Kinder- und Jugendpsychologen in Ausbildung (KJPiA) insgesamt 4.200 Stunden. Die Ausbildung kann als Alleinstudium oder auch berufsbegleitend durchgeführt werden.

Davon entfallen jeweils 600 Stunden auf die theoretische und praktische Ausbildung. Die theoretische Ausbildung wird an Universitäten in Vorlesungen durchgeführt. Die praktische Ausbildung beinhaltet die Behandlung von mindestens 6 Patienten unter Anleitung und Supervision. Darunter fallen Anamnese, Diagnose und die genaue Dokumentation einer Behandlung. Auch die wichtige Selbsterfahrung einiger Therapien ist Gegenstand der praktischen Ausbildung. In der Selbsterfahrung werden gewisse Therapien selbst durchlebt. Ein Supervisor überwacht die Durchführung dieser Selbsterfahrung. Der Bereich Selbsterfahrung wird sowohl in Einzelsupervisionen als auch in der Gruppe durchgeführt.

Doch mit der praktischen Ausbildung ist der wichtige Teil des praktischen Studiums nicht abgeschlossen. Insgesamt 1.600 Stunden verbringt ein Student in Krankenhäusern und psychotherapeutischen Praxen. Die praktische Tätigkeit vermittelt ihm die Erfahrung am Patienten, die für die Durchführung der eigenen praktischen Arbeit in Krankenhäusern und der eigenen Praxis notwendig ist. Im Laufe des Studiums übernehmen PiA bzw. KJPiA verstärkt die Behandlung von Patienten eigenverantwortlich. Die praktische Tätigkeit der Ausbildung beinhaltet ausschließlich die Anwendung der wissenschaftlich und rechtlich anerkannten Therapieverfahren.

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Das Studium zum Psychotherapeuten ist gegliedert in ein allgemeines Studium und eine vertiefende Ausbildung. Derzeit ist es üblich, sich dann auf ein wissenschaftlich anerkanntes Behandlungsverfahren zu spezialisieren. Nach dem Grundstudium entscheidet sich der Student also für die Verhaltenstherapie, die analytische Psychotherapie oder für die tiefenpsychologische Psychotherapie. Diese Spezialisierung engt jedoch in der modernen Psychotherapie zu sehr ein. Daher gibt es im Moment Überlegungen seitens der Psychotherapeutenkammer, eine Ausweitung dieser vertiefenden Ausbildung herbeizuführen. Die vertiefende Ausbildung soll Methoden übergreifend werden und so die Behandlungsmöglichkeiten des Psychotherapeuten in der Praxis ausweiten. Auch aufgrund der Tatsache, dass viele psychische Behandlungen mit Therapien mehrerer Verfahren behandelt werden müssen, würde diese Umstellung eine Verbesserung der Arbeit mit den Patienten bedeuten.

Auch Heilpraktiker können sich zu Psychotherapeuten (Psychotherapeut HP) ausbilden lassen. Hier werden die Kenntnisse des Heilpraktikers um die Psychotherapie ergänzt. Auch der Heilpraktiker darf alle psychischen Krankheiten behandeln, jedoch nicht in der Klinik tätig sein. Auch eine Approbation ist nicht möglich. Zudem muss er, vor allem bei schweren psychischen Erkrankungen, die eine starke medikamentöse Behandlung oder einen stationären Aufenthalt bedingen, die Grenzen seiner Arbeit anerkennen und Patienten an psychiatrische Krankenhäuser oder Psychotherapeuten verweisen.