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SCL-90: Symptomcheckliste 90 bei psychischen Störungen
Der SCL-90 ist ein Fragebogen für Jugendliche und Erwachsene, bestehend aus 90 Items, mit dessen Hilfe sowohl körperliche Beschwerden als auch psychische Belastungen erkannt werden können. Es geht hauptsächlich darum die für die Person aktuell auftretende Stärke der Belastung bzw. den Leidensdruck der letzten Woche festzustellen, um geeignete Maßnahmen zur Entlastung ergreifen zu können. Der Bogen kann sowohl einzeln als auch in Gruppen zur Anwendung kommen. Zum Ausfüllen werden etwa zehn bis 15 Minuten benötigt.
Der Test besteht insgesamt aus neun Skalen, die verschiedene Aspekte von Belastungen und Problemen abfragen. Durch die Abstufungen „überhaupt nicht“ bis „sehr stark“ kann der Stärkegrad dargelegt werden. Mithilfe der Skala „Somatisierung“ mit zwölf Items werden zunächst körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit erfasst. Die Skala „Zwanghaftigkeit“ beschäftigt sich in zehn Items mit zwanghaften Gedanken und Handlungen, die dazu beitragen, dass die Person unkonzentriert und/oder beunruhigt ist, Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis hat. Eine weitere Skala mit dem Namen „Unsicherheit im Sozialkontakt“, bestehend aus neun Items, versucht herauszufinden, ob sich die Person im Umgang mit anderen Menschen unwohl, unverstanden oder befangen fühlt. Die vierte und fünfte Skala „Depressivität“ und „Ängstlichkeit“ mit 13 und zehn Items gehen der Frage nach Traurigkeit, Lustlosigkeit und Hoffnungslosigkeit einerseits und Nervosität, Panik und Angst andererseits nach. Die Skalen „Aggressivität“ und „Phobische Angst“ mit einmal sechs Items und einmal sieben Items überprüfen die Belastung durch negative Gefühle wie Ärger und Zorn sowie die Furcht vor Personen, Plätze, Objekten oder Situationen. Die letzten beiden Skalen „Paranoides Denken“ (sechs Items) und „Psychotizismus“ (zehn Items) befassen sich mit den Themen „Misstrauen, Feindseligkeit und Argwohn“ auf der einen Seite und „Isolation, Entfremdung und irrationale Vorstellungen“ auf der anderen. Neben diesen Skalen gibt es einige Zusatzfragen, die sich um Schlafprobleme, Schuldgefühle und Gedanken an den Tod drehen.
Die von der Person angekreuzten Antworten werden mithilfe eines Auswertungsbogens ausgewertet. Es ist dann erforderlich, die Rohwerte in psychologische Werte umzuwandeln, um eine gute Aussage über die Belastung der einzelnen Person machen zu können, denn dabei müssen noch andere Faktoren berücksichtigt werden. Diese Werte zeigen dann an, wann eine „normale“, hohe oder sogar sehr hohe Belastung bei einer Person vorliegt. Der Psychologe bespricht dann in einem persönlichen Gespräch was getan werden kann, um die Person von ihrem Leidensdruck zu befreien bzw. die Belastungen zu reduzieren. Bei hoher oder sehr hoher Belastung kann eine therapeutische Behandlung nötig sein. Nach Durchführung einiger Therapiestunden kann der Test wiederholt werden, um zu sehen, ob und inwieweit die Schwierigkeiten zurück gegangen sind.
BDI
Das Beck-Depressions-Inventar, oder kurz BDI, ist ein psychologisches Testverfahren, mit dem die Schwere einer depressiven Symptomatik bzw. von Depressionen erfasst werden kann. Es handelt sich dabei um einen schriftlichen Test, wobei er zunächst als ein standardisiertes Interview angedacht war, der etwa 10 bis 15 Minuten für die Bearbeitung in Anspruch nimmt, es gibt dabei aber grundsätzlich keine Zeitvorgabe, also sollte auch kein Zeitdruck entstehen.Er wurde 1978 aufgrund von Symptomen die von depressiven Patienten häufig und von nichtdepressiven selten geäußert wurden, entwickelt, welche dann in dem Test beschrieben sind.
Da es sich bei dem Testverfahren um ein Selbstbeurteilungsmaß handelt, muss die Person sich bezüglich der Fragen selber einschätzen. Der Inhalt des Tests sind 21 Fragen, die die Person dann auf einer vierstufigen Skala mit Werten von 0 bis 3 hinsichtlich des Auftretens während der letzten Woche und auch hinsichtlich dessen Intensität beurteilen muss, also sie wählt dann den Wert der für sie persönlich am meisten zutrifft. Die Antwortmöglichkeiten sind dabei jeweils nach ihrer Intensität geordnet. Aus dieser Beurteilung ergibt sich dann letztendlich ein Summenwert zwischen 0 und 63, indem die einzelnen angekreuzten Aussagen addiert werden, der dann ausgewertet werden kann. Aufgrund dieses Wertes lässt sich dann also ablesen, ob die Person nicht-depressiv, minimal depressiv, milde depressiv, mittel bis schwer depressiv oder stark depressiv ist.
Die einzelnen der 21 Items, oder Fragen, haben dabei folgendes zum Inhalt:
- (A) traurige Stimmung
- (B) Pessimismus
- (C) Versagen
- (D) Unzufriedenheit
- (E) Schuldgefühle
- (F) Strafbedürfnis
- (G) Selbsthass
- (H) Selbstanklagen
- (I) Selbstmordimpulse
- (J) Weinen
- (K) Reizbarkeit
- (L) sozialer Rückzug und Isolierung
- (M) Entschlussunfähigkeit
- (N) negatives Körperbild
- (O) Arbeitsunfähigkeit
- (P) Schlafstörungen
- (Q) Ermüdbarkeit
- (R) Appetitverlust
- (S) Gewichtsverlust
- (T) Hypochondrie
- (U) Libidoverlust
In einer überarbeiteten Version von 1996 wurden dabei die Items zu den Symptomen Veränderungen des Körperbilds, intensive Beschäftigung mit körperlichen Symptomen, Gewichtsverlust und Arbeitsschwierigkeiten aus dem Verfahren eliminiert. Sie wurden mit neuen Items ersetzt. Zu diesen neu beschriebenen Symptomen zählen Unruhe, Wertlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Energieverlust. Auch wurden speziell auf die DSM-IV-Kriterien für major depression passende Items konstruiert und andererseits schon bestehende Items gezielt umformuliert, um sie besser verständlich zu machen und auch damit man einen höheren Informationsgewinn erhält.
Das Testverfahren, welches sich als hoch reliabel, also genau messend, und valide, also genau das messend, was es auch messen soll, herausgestellt hat, wird heutzutage neben der Verwendung in der Praxis auch stark in der Forschung als diagnostisches Mittel eingesetzt und ist auch international sehr verbreitet, weshalb es schon in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Es eignet sich dabei ebenfalls gut als Instrument für Verlaufsuntersuchungen und bleibt von Lebensalter, Geschlecht und nosologisch-diagnostischer Eingruppierung, also einem bestimmten Krankheitsbild, des Patienten weitestgehend unberührt. Auch wurde ein auf dem BDI aufbauender Fragebogen für die Altersgruppe von 8 bis 17 entwickelt, das „Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche“.