Psychotherapie: Existenzanalyse, Logotherapie, Therapieverfahren
Kurzbeschreibung der Existenzanalyse und Logotherapie
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Die Existenzanalyse wurde von dem Wiener Neurologen Viktor E. Frankl (geb. 1905) ab den 30er Jahren auf der Basis der Philosophie von Scheler, Jaspers und Buber entwickelte. Die Existenzanalyse entstand als sogenannte "Dritte Wiener Schule der Psychotherapie" in kritischer Ergänzung und vor allem Abgrenzung zur Psychoanalyse Freuds und zur Individualpsychologie Adlers. Prägend waren später die Erfahrungen Frankls als Gefangener in diversen Konzentrationslagern des nationalsozialistischen Regimes. Ziel der Existenzanalyse ist die Klärung und Erhellung von lebenswerten Möglichkeiten eines Menschen sowie deren Verwirklichung in einem sinnvollen, unter den Leitzeichen von Freiheit und Verantwortlichkeit, gestalteten Leben ("Existenz").
Zentrale Begriffe sind daher: Sinn, Wert, Aufgabencharakter des Lebens, Verantwortlichkeit, Selbsttranszendenz, Selbstdistanzierung, Authentizität, Geistigkeit, Freiheit und Existenz. In Rahmen des therapeutischen Prozesses sollen hinderliche Bedingungen geklärt und die Fähigkeit des Menschen zu einem sinnerfüllten Leben gefördert werden. Das "Wozu" ist dabei wichtiger als das "Warum". Es kommt auch zum Einsatz von Techniken aus anderen Therapierichtungen. Eine spezifische von Frankl entwickelte Technik ist die "paradoxe Intervention", die dem Abbau von Erwartungsängsten dient.
Die Logotherapie ist die konkrete Anwendung der Existenzanalyse. Sie bietet im Rahmen von Prophylaxe und Beratung Hilfe bei der Realisierung einer sinnvollen Lebensgestaltung. Der Psychotherapeut versteht sich als Dialogpartner (Therapeut und Klient sitzen einander gegenüber), der sich mit seinem existenzanalytischen Wissen einbringt.