Essstörungen, Adipositas, Anorexie, Bulimie
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Die Zahl extrem übergewichtiger und extrem untergewichtiger Personen mit einem gestörtem Essverhalten steigt ständig. Immer mehr Menschen leiden an einem gestörten Verhältnis zum Essen und zu ihrem Körper. Der Stellenwert des Körpers und der Ernährung in unserer Gesellschaft zeigt sich unter anderem in den Massenmedien, in vielen Ratschlägen und Artikeln über das Idealgewicht, in Hinweisen zum Schlankwerden und den zahlreichen Diäten, die angeboten werden. Es wird versucht, uns einzureden, dass Erfolg und Glück vom einem bestimmten Gewicht abhängen.
Essstörungen werden von den Betroffenen sehr oft verharmlost. Sie versuchen, die mit dem Übergewicht oder Untergewicht verbunden Beschwerden als normal anzusehen und wissen häufig nicht, wie dramatisch die physischen, psychischen und psychosozialen Folgen ihrer Erkrankung sein können.
Essstörungen werden im ICD 10 unter dem Oberbegriff "Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren" eingeordnet. Nach meiner Auffassung sind Essstörungen wohl am ehesten als psychosomatische Erkrankungen mit Suchtcharakter einzustufen.
Die Formen der Essstörungen sind die Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa) und die Esssucht (Adipositas).
Essstörungen werden in der Regel durch ein multifaktorielles Geschehen verursacht, d. h. es gibt mehrere Teilaspekte, die bei der Entstehung dieser Erkrankungen von Bedeutung sind.
Zu den psychischen Hintergründen von Essstörungen zählen u. a. Minderwertigkeitsgefühle, Frust und Ärger, Langeweile, falsche oder zweifelhafte Idealvorstellungen, Ängste, unkontrolliertes Essverhalten, zu hastiges Essen und Gedankeninhalte wie z. B. "Zucker ist Nervennahrung". Die psychosozialen Hintergründe von Essstörungen sind u. a. anerzogene Essgewohnheiten, wie z. B. der Teller muss leer gegessen werden, Konfliktsituationen im Beruf, in der Freizeit, in der Familie, in der Partnerschaft, mit Kindern und finanzielle Probleme. Essen wird als Ersatz für fehlende emotionale und persönliche Zuwendung verwendet und dient als Ausgleich in Spannungssituationen.
So können Essstörungen u. a. durch die Reaktion eines Menschen auf emotionale Spannungen hervorgerufen werden, die z. B. als Folge einschneidender Erlebnisse oder in Problemsituationen auftreten. Hier kann dann vermehrtes oder vermindertes Essen auftreten. Wird das einschneidende Erlebnis verarbeitet oder das Problem gelöst, verschwinden die Essprobleme in der Regel wieder. Derartige durchaus normale Essstörungen können sich aber auch zu einer manifesten Form der Essstörung entwickeln, wenn die Erlebnisse nicht verarbeitet werden und Probleme ungelöst bleiben und die damit verbunden emotionalen Spannungen anhalten. Die veränderte Nahrungsaufnahme verfestigt sich und sich die Gedanken der betroffenen Menschen drehen sich nach einiger Zeit nur noch um das Essen, die Nahrungsbeschaffung oder den Kalorienverbrauch. Die Nahrungsaufnahme verliert ihre ursprüngliche Funktion und dient der Kompensation von psychischen und sozialen Problemen. Der Zusammenhang zwischen Hunger und Sättigung geht verloren, d. h. die natürlichen Körpersignale von Hunger und Sättigung sind nicht mehr oder nur noch vermindert vorhanden.
Eine Beschreibung der verschiedenen Essstörungen finden Sie unter: