Abhängigkeitserkrankungen – Alkoholabhängigkeit
Alkoholismus, Alkoholabhängigkeit, Alkoholsucht, Alkoholiker
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Wie kann man Alkoholikern helfen?
Diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten. Die Mehrzahl der Alkoholabhängigen ist zumindest eine lange Zeit ihrer Abhängigkeitsentwicklung (Alkoholerkrankung) für Hilfsangebote aus dem Umfeld nicht oder kaum zugänglich. Beim Ansprechen ihrer Alkoholproblematik reagieren Betroffene sehr häufig aggressiv, d. h. sie werten das ihnen Gesagte als Vorwurf oder Angriff und versuchen diesen Vorwurf zurückzuweisen. Erst wenn die Nachteile der Sucht unübersehbar geworden sind und sich die psychischen und physischen Folgen der Sucht nachhaltig zeigen, besteht eine gute Aussicht, dass der Betroffene Hilfe annimmt. Dies ist zugleich die Phase oder der Zeitpunkt, wo eine Therapie eine gute Prognose (Erfolgsaussicht) hat. Dieser Zeitpunkt ist für einige der Betroffenen auch der sogenannte persönliche Tiefpunkt, an dem ein Weg aus der Abhängigkeit möglich ist. Einige schaffen diesen Weg, einige schaffen ihn nicht und sterben an ihrer Sucht.
Aufgrund meiner langjährigen persönlichen Erfahrung rate ich allen Angehörigen und Mitbetroffenen dringend, einen Arzt, Sucht- oder Psychotherapeuten (der sich in Suchtfragen auskennt), eine Suchtberatungsstelle oder zumindest eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen und dort das Problem anzusprechen. Es hilft dem Alkoholiker überhaupt nicht, wenn Sie seine Sucht verheimlichen oder verschweigen. Im Gegenteil, durch die Verheimlichung leisten Sie einen nicht unbedeutenden Beitrag, den Leidensweg Ihres Partners/Verwandten oder Bekannten zu verlängern. Dieser Hinweis gilt auch für die KollegInnnen am Arbeitsplatz. Es ist immer wieder festzustellen, dass Alkoholiker durch Arbeitskollegen aber auch durch Vorgesetzte „gedeckt“ werden. Diese Kollegen und Vorgesetzten sollten sich darüber bewusst sein, dass sie durch ihr Verhalten einen Beitrag zur Verlängerung des Leidensweges des Betroffenen leisten.