Persönlichkeitsstörungen: Ursachen und Behandlung

Autor:

  1. Barnow

Titel/Produkt:

Persönlichkeitsstörungen: Ursachen und Behandlung

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btonline.de Beschreibung/Rezension:

 

Der Herausgeber S. Barnow hat sich in seinem Buch „Persönlichkeitsstörungen: Ursachen und Behandlung“ psychischen Erkrankungsbildern gewidmet, die erst in der Laufe der Zeit zum Thema wurden. Wie die meisten psychischen Erkrankungen, sind auch die Störungen der Persönlichkeit, eher tabuisiert, aber es gibt dennoch immer mehr Menschen, die davon betroffen sind und die auf fachlich qualifizierte Informationen und damit auch Hilfe/Unterstützung angewiesen sind.

Der Herausgeber hat mit mehreren Autoren zusammengearbeitet, was dazu beiträgt, dass das Thema in den einzelnen Kapiteln aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet wird. Es handelt sich um männliche und weibliche Experten, sowohl Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie als auch Psychologen. Es kann damit suggeriert werden, dass diese Personen genau wissen, worüber sie schreiben, denn jeder von ihnen hat auf beruflicher Ebene immer wieder mit Persönlichkeitsstörung zu tun und kann seine Erfahrungen auf diese Weise einbringen und weitergeben.

Das Buch ist sehr umfangreich – über 400 Seiten voll mit interessanten Informationen. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte der Erkrankung in bestimmter, gut gegliederter  und systematischer Reihenfolge abgehandelt – Definition, Formen der Störung inklusive Klassifikation, Verlauf, Messung, Erklärungsmodelle, Behandlung. Mithilfe des übersichtlichen Inhaltsverzeichnisses kann der Betroffene, aber auch andere Leser, schauen an welchen Informationen er speziell interessiert ist und sich das entsprechende Kapitel auswählen.

Ausgesprochen anschaulich sind wichtige Fakten nochmals in Tabellen dargestellt. So erhält der Leser zum Beispiel die Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen in tabellarischer Form, was übersichtlich ist und das Verstehen eines langen Textes gut ersetzt.

Nicht nur Tabellen tragen zum besseren Verständnis bei sondern auch Abbildungen. Diese finden sich wiederum hauptsächlich bei umfangreichen Kapiteln und veranschaulichen wichtige Aspekte.

Einige Kapitel enthalten am Ende eine kurze aber sachdienliche Zusammenfassung. Dies ist besonders bei Abschnitten hilfreich, die sehr umfangreich sind und damit auch viele Informationen enthalten. Es kann auch sinnvoll sein die Zusammenfassung als erstes zu lesen, um einen ersten Eindruck über das entsprechende Kapitel zu erhalten und besser einschätzen zu können, ob man darin die gewünschten Informationen erhält.

Am Ende des Buches finden sich Fallbeispiele zu einigen spezifischen Störungsbildern. Darin wird zunächst der oder die Betroffene beschrieben (Vorgeschichte und/bzw. Biographie). Es werden Ehrklärungsansätze, die Diagnostik und die Behandlung dargestellt. Zuletzt gibt es ein Resümee bzw. einen Ausblick. Dies ist ein sehr gelungener Abschluss des Buches, denn darin werden die theoretischen Aspekte, die in den vorangegangenen Kapiteln abgehandelt wurden, in praktischer Form präsentiert. Fachkräfte, die mit persönlichkeitsgestörten Personen arbeiten, können eine andere Sicht- oder Herangehensweise entdecken. Betroffene und deren Angehörige erfahren, dass es gute Möglichkeiten gibt die Erkrankung zu behandeln.

Für einen Überblick über die Thematik „Persönlichkeitsstörungen“ ist das Buch gut geeignet, es ist verständlich und sehr gut recherchiert was anhand der umfangreichen Literaturverzeichnisse am Ende der Kapitel erkennbar ist. Dennoch erscheinen die Informationen für Fachkräfte interessanter und hilfreicher zu sein. Es ist fraglich, ob ein Betroffener so viele – zwar richtige und wichtige – Informationen aufnehmen und verarbeiten kann bzw. ob er sich beispielsweise mit neurobiologischen Prozessen beschäftigen möchte. Für ihn werden Fakten über Diagnostik und Behandlung im Vordergrund stehen. Dafür erscheinen Bücher in kürzerer Form besser geeignet zu sein. Wer Informationen über ein spezifisches Störungsbild sucht, z. B. Borderline oder Narzissmus, erhält mit diesem Buch nur wenige Informationen, wobei die Fallbeispiele interessant sein könnten. Dennoch empfiehlt es sich für nähere Informationen ein anderes Buch zu lesen. Fachkräfte dagegen erhalten tiefgründige Fakten und können diese in ihre Arbeit am Patienten mit Persönlichkeitsstörungen einfließen lassen. Zu diesem Thema können Sie im Abschnitt Psychologie Bücher noch mehr Informationen finden.

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